Lange habe ich den Wunsch gehegt, mich als Coach ausbilden zu lassen. Neben meiner fachlichen Qualifikation aus jahrzehntelanger beruflicher Tätigkeit wollte ich auch meine persönliche Kompetenz steigern und professionalisieren. 2018 war es dann soweit, ich habe viel Zeit (und Geld) in eine Ausbildung zum Business Coach bei V.I.E.L® Coaching in Hamburg investiert, letzten Endes war es eine Investition in Empathie und Kompetenz. Vorweg sei gesagt: Diese Investition hat sich mehr als gelohnt. Als selbstständiger Trainer und Coach in der IT-Branche ist es meine Mission, Menschen und Teams zu stärken. Diese Weiterbildung war ein wichtiger Schritt, um meine Mission noch besser zu erfüllen, vor allem um Menschen besser zu unterstützen.
Nach intensiver Recherche habe ich mich für die Ausbildung zum Business Coach bei V.I.E.L. Coaching entschieden. Das Angebot an Ausbildungen zu verschiedenen Varianten eines Coaches ist unübersichtlich, unter anderem weil es keine allgemeingültigen Regelungen und Vorgaben zu solchen Ausbildungen gibt. Ich habe mich dann für V.I.E.L. Coaching aus verschiedenen Gründen entschieden:
- Systemische Kompetenz: Die Ausbildung vermittelt fundiertes systemisches Coaching-Know-how, um Veränderungsprozesse konstruktiv zu begleiten. Dieses Know-how haben die vier Inhaber und Trainer selbst jeweils in über 30 Jahren Coaching-Tätigkeit aufgebaut.
- Persönlichkeitsentwicklung: Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist die intensive Arbeit an der eigenen Persönlichkeit. Ich habe gelernt, meine Stärken noch besser einzusetzen und meine Schwächen zu erkennen und zu bearbeiten. Hier waren neben den Trainern vor allem die Co-Trainer und die anderen Trainingsteilnehmenden wichtig. Ich habe viele Coaching-Sitzungen übungsweise durchgeführt und regelmäßig Feedback zu mir, meiner Art und meiner Einstellung zu meinen Coachees bekommen.
- Flexibilität und Aktualität: V.I.E.L. Coaching passt die Ausbildung regelmäßig an die aktuellen Bedürfnisse der Teilnehmer und die Veränderungen in der Arbeitswelt an (Dynamisierung, Spezialisierung, Digitalisierung). Auch da ist es wichtig und hilfreich, dass die Trainer aus der Praxis kommen und selbst noch aktiv sind. Interessant fand ich, dass V.I.E.L. Coaching nicht nur Einzelpersonen im Business coacht sondern auch umfangreiche Projekte in Unternehmen durchführt.
- Praxisnähe: Von Anfang an stand die praktische Anwendung des Gelernten im Vordergrund. Durch zahlreiche Übungen, Fallbeispiele und Peer-Coachings konnte ich meine Fähigkeiten als Coach kontinuierlich verbessern. V.I.E.L. Coaching hat diese Ausbildung bewusst „Business Coach“ betitelt. Diese Ausbildung befähigt mich, als Coach im Business zu agieren und damit auch eine Einnahmequelle aufzubauen.
Meine Ausbildung zum Business Coach in Zahlen
- 4 Trainer
- 9 Co-Trainer
- 8 komplette Wochenenden
- über 30 tolle (individuelle) TeilnehmerInnen
- ca. 100 persönliche Erkenntnisse
- ca. 150 Coaching Sitzungen
Das Konzept der Coaching-Ausbildung bei V.I.E.L® basiert auf den vier immer noch aktiven Gründern, die seit vielen Jahren erfolgreich als Coach selbst tätig sind. Basierend auf einem gemeinsamen Verständnis bringt jeder der vier seine persönliche Sicht und Erfahrung ein. In der Basis Ausbildung „Coaching Kompakt“ sind sie zu gleichen Teilen als Trainer vertreten, in der vertiefenden Ausbildung zum Business Coach übernimmt jeder spezielle Themen zu einem Thema bzw. Modul. Ich habe die Vielfalt der Erfahrungen und Trainingsinhalte/-methoden als sehr erfrischend erlebt. Als Business Coach besteht die Herausforderung, sich immer wieder auf neue Menschen einzustellen. Das wird durch die verschiedenen Trainer sehr schön vorbereitet (vorgelebt). Weiterhin ist die Vielfalt im Coaching durch dieses Konzept sehr gut abgedeckt. Schon in der Ausbildung erfährt man von verschiedenen Ansätzen und Vorgehensweisen, wenn jeder einzelne Trainer seine Sicht denen der Kollegen gegenüberstellt. „In meiner Welt …“ war häufig zu hören, wenn der Trainer seine Sichtweise auch als seine Sichtweise erläuterte und als „Gegenbeispiel“ seinen Kollegen nannte. Wichtig ist der gegenseitige Respekt und ein grundlegend einheitliches Konzept, damit in der Ausbildung keine Verwirrung entsteht.
Die Gruppen in der Ausbildung bei V.I.E.L® sind auf den ersten Blick und im Vergleich mit anderen Anbietern relativ groß. In meiner Ausbildung waren das immer 17 – 24 Personen. Damit in den Übungen eine kompetente praktische Unterstützung gegeben ist, werden Co-Trainer eingesetzt. Diese haben eine Ausbildung bei V.I.E.L® erfolgreich abgeschlossen, sind selbst als Coaches aktiv und unterstützen mit ihrem Wissen und hilfreichem Einsatz die Teilnehmer bei der Anwendung des gerade Gelernten. Auch hier habe ich die Vielfalt des Feedbacks in meinen Übungen als sehr inspirierend empfunden. Auch wenn ich nicht immer persönlich mit den Co-Trainern warm wurde war doch immer wertvolles Feedback sichergestellt.
Die Ausbildung zum Business Coach bei V.I.E.L® ist zeitintensiv! Der einführende Kompaktkurs startet am Mittwoch und endet am Sonntag, d.h. 5 intensive Tage am Stück. Die 5 weiterführenden Module laufen dann jeweils von Freitag bis Sonntag. Zum Abschluß kommt noch eine umfangreiche Hausarbeit, die u.a. die eigene Entwicklung, Sichtweise auf Coaching und das Geschäftsmodell beinhaltet. Da ich zusätzlich noch eine Prüfung beim größten deutschen Coaching-Verband dvct e.V. abgelegt habe und auch dort eine Hausarbeit zu erstellen war, kam ich auf 8 komplette Wochenenden in 2018. An dieser Stelle möchte ich daher auch meiner Frau für das Verständnis und die Unterstützung danken.
Ganz wichtig und prägend sind selbstverständlich neben den Inhalten die anderen Teilnehmer in der Ausbildung. Durch Verschiebungen bei einzelnen Teilnehmern kam ich rückblickend auf 30 Menschen, die ich in der Ausbildung kennen und schätzen gelernt habe. Es waren junge und erfahrene Teilnehmer dabei, es waren Menschen aus Führungspositionen und Berater dabei. Es waren Menschen in beruflichen und in privaten Umbruchphasen dabei sowie Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Erwartungen. Alle waren geeint in dem Wunsch, ihr Coaching Wissen und Verständnis aufzubauen, sich persönlich weiter zu entwickeln und sich dem Thema sowie der Ausbildung voll zu widmen. So kam aus meiner Sicht ein tolles V.I.E.L®-Gefühl auf. Nach 9 Stunden intensivster Tagesarbeit war man gerne bei Wein und Bier in einem persönlichen Austausch der Erlebnisse zusammen. Ich war nach jedem Tag ziemlich erschöpft, konnte aber erst später einschlafen, da noch einiges an positiver Energie im Körper war.
Das V.I.E.L® Konzept der Ausbildung zum Business Coach hat einen hohen Bezug zur Praxis. Die erläuterten Inhalte, Werkzeuge und Methoden werden gleich praktisch eingesetzt und geübt. Rückblickend kam ich daher allein in der Ausbildung auf ca. 150 Coaching Sitzungen, mal als Coach, mal als Coachee. Zu jeder Übung gab es direkt Feedback und ich habe neben der fachlichen Ausbildung ca. 100 persönliche Erkenntnisse gewonnen. Als Coachee habe ich sehr intensiv „an mir gearbeitet“ und viele Aha-Effekte gehabt. Es gab kleinere und größere Dinge, die ich aufgrund der Ausbildung danach verändert habe. Als Coach hat man interessanterweise auch aus den Sitzungen persönliche Erkenntnisse gewonnen und natürlich schnell eine Sicherheit in der Anwendung der Methoden bekommen.
Meine persönliche Entwicklung
Neben diesen wertvollen Erkenntnissen, die ich oben an einigen Zahlen festgemacht habe, sind natürlich auch Einsichten und Überzeugungen aus der Business Coach Ausbildung entstanden. Ich habe mich und meine Persönlichkeit weiterentwickelt und einiges aus der Ausbildung mitgenommen. Vor allem habe ich gelernt, Menschen und Teams noch besser zu verstehen und individuell zu unterstützen. Daneben kann ich Veränderungsprozesse in Organisationen aus Sicht der Beteiligten erfolgreicher gestalten und Konflikte konstruktiver lösen
Diese Veränderungen möchte ich in der Folge an vier prägnanten Zitaten meiner Trainer erläutern:
- Haltung vor Methoden (Eckhart „Fio“ Fiolka)
- Menschen sind atmende Wundertüten (Thomas „Tom“ Rückerl)
- Der Mensch ist Regisseur seines eigenen Lebens (Jörn Ehrlich)
- Die Moleküle können auch nicht einfach zu den Atomen sagen: Wir machen das jetzt ohne euch (Jens Hartung)
Fazit
Meine Ausbildung zum Business Coach war ein wichtiger Schritt für meine Persönlichkeitsentwicklung. Diese Ausbildung hat mich selbstreflektierter und empathischer gemacht. Sie hat mir neue persönliche Ein- und Ansichten gegeben, u.a. dass ich den eingeschlagenen Weg weiter gehe und mich weiter persönlich entwickeln werde. Sie hat mir gezeigt, was in mir ist, was mich als Mensch ausmacht und was ich daraus für mein Umfeld machen kann.
Diese Ausbildung war auch ein bedeutender Schritt zur beruflichen Weiterbildung. Auf der einen Seite kann ich meine Coaching-Kompetenzen anbieten und passende Angebote für bestehende und neue Kunden erstellen. Auf der anderen Seite wird meine aktuelle Tätigkeit als agiler Coach sicherlich auch professioneller und hochwertiger sein. Im Umfeld von organisatorischen Veränderungen werde ich die Beteiligten empathischer und wirksamer unterstützen können
Das Jahr 2018 war in vielerlei Hinsicht sehr intensiv für mich! Und diese Ausbildung war ein auch ein intensiver Teil dieses Jahres. Die Investition von Zeit und Geld hat sich gelohnt. Bei Online Bewertungen würde man schreiben: „Gerne wieder!“
Der Mensch ist Regisseur seines eigenen Lebens.
Als Business Coach und Trainer in der IT-Branche sehe ich das Zitat von Jörn Ehrlich „Der Mensch ist Regisseur seines eigenen Lebens“ als fundamentalen Grundsatz für persönliche und berufliche Entwicklung. Diese Aussage verkörpert den Kern meiner Mission, Menschen und Teams zu stärken, indem ich sie dabei unterstütze, die Regie ihres Lebens selbst in die Hand zu nehmen. In der sich ständig wandelnden IT-Welt ist es besonders wichtig, dass Fachkräfte und Führungspersonen die Fähigkeit entwickeln, ihr berufliches und persönliches Leben aktiv zu gestalten, anstatt sich von äußeren Umständen treiben oder gar „nach unten ziehen“ zu lassen.
Die Rolle des Regisseurs im eigenen Leben einzunehmen bedeutet, Verantwortung für die eigenen Entscheidungen und Handlungen zu übernehmen. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass wir stets Wahlmöglichkeiten haben, auch wenn die Situation zunächst ausweglos erscheint. Als Coach ermutige ich meine Coachees, aus der passiven „Opferrolle“ herauszutreten und stattdessen eine proaktive Haltung einzunehmen. Dies erfordert oft Mut, einen ersten Anstoß von außen und die Bereitschaft, sich mit den eigenen Ängsten und Limitierungen auseinanderzusetzen. Durch gezielte Coaching-Techniken und Selbstreflexion können Menschen lernen, ihre inneren Ressourcen zu aktivieren und selbstbestimmt zu agieren, anstatt nur auf äußere Umstände zu reagieren.
Ein wesentlicher Aspekt der Selbstregie ist die kontinuierliche Arbeit an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Als Coach sehe ich meine Aufgabe darin, diesen Prozess zu unterstützen, indem ich meinen Coachees insbesondere im beruflichen Umfeld helfe, ihre Potenziale zu erkennen und zu entfalten. Dies beinhaltet die Förderung von Selbsterkenntnis, die Stärkung des Selbstbewusstseins und die Entwicklung emotionaler Intelligenz. Durch diese Arbeit an sich selbst werden Menschen befähigt, nicht nur ihr berufliches Umfeld, sondern auch ihr gesamtes Leben bewusster und zielgerichteter zu gestalten.
Die Fähigkeit, Regisseur des eigenen Lebens zu sein, ist besonders in der heutigen, von Unsicherheit geprägten Arbeitswelt von großer Bedeutung. Als Coach ermutige ich meine Klienten, ihre innere Stabilität zu stärken und Sicherheit nicht ausschließlich in äußeren Umständen zu suchen. Dies bedeutet, Veränderungen als Chancen wahrzunehmen und flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren. Durch die Übernahme von Selbstverantwortung und die bewusste Gestaltung des eigenen Lebenswegs können Menschen nicht nur ihre persönliche Zufriedenheit steigern, sondern auch positiv auf ihr Umfeld einwirken. In meiner Rolle als Coach sehe ich es als meine Aufgabe, Menschen zu ermutigen und zu befähigen, die Regie ihres Lebens selbstbewusst in die Hand zu nehmen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Haltung vor Methoden.
„Haltung vor Methoden.“ – Dieses Zitat von Eckart Fiolka bringt die Essenz meiner Philosophie als Business Coach auf den Punkt. Als jemand, dessen Mission es ist, Menschen und Teams zu stärken, ist mir bewusst, dass die innere Einstellung und Haltung des Coaches den Grundstein für einen erfolgreichen Coaching-Prozess legt. Meine Ausbildung und Erfahrung haben mich gelehrt, dass technisches Know-how und Methoden zwar wichtig sind, aber erst durch die richtige Haltung ihre volle Wirkung entfalten können.
Eine wertschätzende und empathische Haltung schafft eine Atmosphäre des Vertrauens, in der sich Coachees öffnen und ihr volles Potenzial entfalten können. Als Coach begegne ich meinen Coachees auf Augenhöhe, mit Respekt und der Überzeugung, dass sie selbst die Experten für ihre Situation sind. Meine Aufgabe sehe ich darin, einen Raum zu schaffen, in dem Reflexion und Entwicklung möglich sind, ohne dabei in die Rolle des allwissenden Ratgebers zu verfallen. Diese Haltung des „Nicht-Wissens“ ermöglicht es mir, offen und neugierig zu bleiben und gemeinsam mit dem Coachee neue Perspektiven zu entdecken.
Die Methoden und Tools, die ich in meiner Arbeit einsetze, sind zweifellos wichtig. Ich muss Werkzeuge wie das Innere Team, die Timeline, den Wahrnehmungspositionswechsel oder den Dritten Stuhl in der Arbeit mit mit dem Coachee passend auswählen und anwenden können. Sie bieten Struktur und Orientierung im Coaching-Prozess. Doch ohne die richtige Haltung bleiben sie oft wirkungslos oder können sogar kontraproduktiv sein. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass eine authentische, wertschätzende Haltung und die Fähigkeit, wirklich präsent zu sein und aktiv zuzuhören, oft mehr bewirken als die perfekte Anwendung einer Coaching-Technik. Es geht darum, eine Beziehung aufzubauen, in der der Klient sich verstanden und unterstützt fühlt, um selbst Lösungen zu finden und Veränderungen anzustoßen. Ich glaube, dass das etwas ist, was insbesondere durch die intensive praxisorientierte Ausbildung geschaffen wurde.
Als Business Coach sehe ich meine Rolle darin, Menschen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung zu begleiten. Dabei ist meine Haltung geprägt von Respekt, Empathie und dem Vertrauen in die Fähigkeiten und Ressourcen meiner Coachees. Ich bin überzeugt, dass diese Haltung es mir ermöglicht, flexibel auf die individuellen Bedürfnisse jedes Coachee einzugehen und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. „Haltung vor Methoden“ bedeutet für mich, dass ich mich kontinuierlich selbst reflektiere und an meiner inneren Einstellung arbeite, um meinen Klienten den bestmöglichen Rahmen für ihre Entwicklung zu bieten. Der Coachee „kauft“ keine Werkzeuge sondern die Lösung seiner Probleme. Er erwartet, dass der Coach etwas bewegt und wirksam ist.
Das Molekül kann auch nicht einfach zu den Atomen sagen: Ich mach das jetzt ohne euch.
Das Zitat „Das Molekül kann auch nicht einfach zu den Atomen sagen: Ich mach das jetzt ohne euch.“ von Jens Hartung verdeutlicht auf humorvolle und bildlich ansprechende Weise die fundamentale Beziehung zwischen Molekülen und Atomen in der Chemie. Als Business Coach und Trainer in der IT-Branche sehe ich darin eine treffende Analogie für die Bedeutung von Zusammenarbeit und Teamstrukturen auf Basis von Menschen in Unternehmen.
Ebenso wie ein Molekül aus mehreren Atomen besteht, die durch kovalente Bindungen miteinander verknüpft sind, setzen sich erfolgreiche Teams aus einzelnen Mitarbeitenden zusammen, die durch gemeinsame Ziele und Werte verbunden sind. Die Eigenschaften und Fähigkeiten eines Teams (und der gesamten Organisation) ergeben sich aus der Kombination der individuellen Stärken seiner Mitglieder (und Teams), ähnlich wie die Eigenschaften eines Moleküls sich aus der Anordnung und Wechselwirkung seiner Atome ergeben. Ein Wassermolekül (H2O) beispielsweise hat völlig andere Eigenschaften als seine einzelnen Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff. Genauso kann ein gut funktionierendes Team Leistungen erbringen, die weit über die Summe der Fähigkeiten seiner einzelnen Mitglieder hinausgehen. Und es können Reibungsverluste entstehen, wenn die Atome andere Ziele als das Molekül verfolgen.
In meiner Rolle als Coach sehe ich es als meine Aufgabe, Führungskräfte dabei zu unterstützen, starke „Moleküle“ aus ihren „Atomen“ zu bilden. Dies bedeutet, Teamstrukturen zu schaffen, in denen sich die Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeitenden optimal ergänzen und zu einem größeren Ganzen verbinden. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass jedes „Atom“ – also jeder Mitarbeitende – seinen eigenen Wert und seine eigene Rolle hat, genauso wie in einem Molekül jedes Atom seine spezifische Funktion erfüllt. Die Kunst des erfolgreichen Teambuildings liegt darin, diese individuellen Stärken zu erkennen, zu fördern und so zu kombinieren, dass ein leistungsfähiges, stabiles „Molekül“ entsteht, das mehr ist als die Summe seiner Teile.
Das Zitat lässt sich auch hervorragend auf die Entscheidungsfindung in Unternehmen übertragen. Genauso wie ein Molekül nicht ohne seine Atome existieren kann, können Unternehmen keine nachhaltigen und erfolgreichen Entscheidungen treffen, ohne ihre Mitarbeitenden einzubeziehen. Die Mitarbeiter sind die „Atome“ des Unternehmens, die grundlegenden Bausteine, die dem „Molekül“ Unternehmen seine Struktur und Funktionalität verleihen. Wenn Führungskräfte Entscheidungen über die Köpfe ihrer Mitarbeitenden hinweg treffen, riskieren sie, wertvolles Wissen und Erfahrungen zu ignorieren, die für den Erfolg des Unternehmens entscheidend sein können. Mitarbeitende, die in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, fühlen sich wertgeschätzt und sind motivierter, die getroffenen Entscheidungen mitzutragen und umzusetzen. Zudem führt die Einbeziehung der Mitarbeitenden oft zu besseren und praxisnäheren Lösungen, da sie die täglichen Herausforderungen und Abläufe am besten kennen. Transparenz in der Entscheidungsfindung stärkt das Vertrauen zwischen Führung und Mitarbeitenden und fördert eine Kultur der Offenheit und Innovation. Letztendlich können Unternehmen nur dann ihr volles Potenzial ausschöpfen, wenn sie die Kraft und das Wissen aller ihrer „Atome“ nutzen, um als starkes, einheitliches „Molekül“ zu agieren.
Menschen sind atmende Wundertüten.
„Menschen sind atmende Wundertüten“ – dieser Satz von Tom Rückerl fasst auf wunderbare Weise die Komplexität und Vielfalt des menschlichen Wesens zusammen. Als selbstständiger Trainer und Coach in der IT-Branche erlebe ich täglich, wie treffend diese Metapher ist. Jeder Mensch, dem ich begegne, ist wie eine Wundertüte voller Überraschungen, Potenziale und verborgener Schätze. Der Bestandteil „Wunder“ hat mir geholfen, Menschen positiver zu betrachten und immer auch eine „wundervolle“ Eigenschaft zu finden.
Genau wie eine Wundertüte nie vorhersehbar ist, so sind auch Menschen stets in der Lage, uns zu überraschen. Sie haben ihre eigene Geschichte, individuelle Reaktionsmuster und Verhaltensweisen, die sich besonders unter Stress zeigen. In meiner Arbeit als Coach erlebe ich oft, wie Menschen über sich hinauswachsen, wenn man ihnen den Raum dafür gibt. Leider erlebe ich auch das Gegenteil. Dann hilft mir dieses Zitat, die Reaktionen der Mitarbeitenden besser verstehen und einsortieren zu können. Wenn meine „eigene Landkarte an den Kleiderhaken“ kommt, darf die „atmende Wundertüte Mensch los blubbern“ und ihr Potenzial entfalten. Es ist faszinierend zu beobachten, wie Menschen in einem sicheren und wertschätzenden Umfeld ihre Fähigkeiten entdecken und entwickeln.
Die Vorstellung von Menschen als atmende Wundertüten erinnert mich auch daran, dass jeder Mensch einzigartig und wertvoll ist. In meiner Ausbildung zum Business Coach bei V.I.E.L. Coaching habe ich gelernt, wie wichtig es ist, jeden Menschen ganzheitlich wahrzunehmen – von seinem allerersten Anfang bis zu seinem Ende, in allen Lebenssituationen. Diese Sichtweise hilft mir, in meiner Arbeit stets respektvoll und wertschätzend mit meinen Coachees umzugehen, unabhängig von ihren momentanen Arbeitsergebnissen, Fähigkeiten oder Leistungen.
Als Coach sehe ich es als meine Aufgabe, Menschen dabei zu unterstützen, ihre innere Wundertüte zu erforschen und die darin verborgenen Schätze zu heben. Jeder Auftrag in meinem Beruf ist wie eine neue Wundertüte – spannend und herausfordernd zugleich. Es erfüllt mich mit Freude und Demut, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten und zu sehen, wie sie ihr Potenzial entfalten. Die Metapher der „atmenden Wundertüte“ erinnert mich immer wieder daran, offen und neugierig zu bleiben, denn jeder Mensch hat die Fähigkeit, uns positiv zu überraschen und mit seiner Art zu bereichern.